Hier ein erster, persönlicher Rückblick auf unsere Jahrestagung:
Rund 70 Frauen in der Altersspanne von Anfang 20 bis über 80 Jahre aus ganz Deutschland treffen sich in diesem Jahr vom 15.10. – 18.10.2015 wieder im Tagungshaus Schmerlenbach zur alljährlichen Tagung des „Bund alt-katholischer Frauen“ (=baf). Mit „Lachen und Weinen“ wurde ein Thema gewählt, das „schon längst überfällig war“, wie es am Begrüßungsabend vorgestellt wird.
Meine Erfahrung der letzten Jahre bestätigt das. In diesem geschützten Rahmen unter lauter Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die aber trotzdem zumindest eine Sache verbindet, nämlich das Engagement in der Kirche, kommen oft starke Emotionen zum Vorschein. Es wird herzhaft gelacht und gekichert, aber immer mal wieder kullert auch eine Träne, manchmal „öffnen sich sogar die Schleusen“. Der Umgang mit diesen Emotionen, die auch viele Frauen normalerweise im Alltag zu unterdrücken versuchen, die viel zu oft versteckt werden, die sich anstauen – hier entlädt sich vieles, und hier gibt es auch den Raum dafür.
Natürlich wird nicht nur gelacht und geweint, es gibt wie in jedem Jahr ein thematisch gut ausgearbeitetes Programm – Sabine Lampe lädt ein ins World-Café, es gibt eine „kreative Ausdruckszeit“ wo die eigene innere Landschaft gestalten werden kann. Heidi Herborn gestaltet eine sehr lebendige und ansprechende Bibelarbeit zu Maria von Magdala, es gibt Gruppendiskussionen und Einzelgespräche. Abends gibt es auch wieder großartige und vielfältige Workshops, Altbewährtes wie Malen mit Marion Wenge, Tanzen mit Benedikta Klein, einen kleinen baf-Chor, aber auch „Neu-Einsteiger“ wie Bauchtanz mit Daniela Happle und Zeichnen mit Constanze Spranger.
Ein Highlight für mich der „Feierabend“, den wir mit viel Musik gestalten dürfen und bei dem wir in diesem Jahr natürlich leichtes Spiel haben: „Nun lach doch mal“, eine „Schauerkomödie“, Prämierung der besten Witze-Erzählerinnen, eine Premiere der Bauchtänzerinnen, Boomwhackers, Trommelimprovisation und ein Auftritt unserer „hauseigenen“ baf A-cappella-Gruppe „Tenoritas“ mit dem Titel „Für Frauen ist das kein Problem“ (im Original von Max Raabe).
Im Abschlussgottesdienst mit Brigitte Glaab wird unser Thema noch einmal aufgegriffen und in einem liebevoll vorbereiteten Rahmen die Licht-und Schattenseiten des Lebens gefeiert. Mit dem Ritual des „Rückenstärkens“ für die kommende Zeit geht der offizielle Teil zu Ende.
Susanne Stump gibt uns mit einem Bagpipe-Solo noch ein starkes musikalisches Abschiedsgeschenk mit auf den Weg und mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschieden wir uns schließlich voneinander: “Bis spätestens im nächsten Jahr!“
Beeindruckend auch in diesem Jahr: die baf-Vorstandsfrauen, die unermüdlich zu sein scheinen und immer präsent sind. Hut ab und vielen Dank!
Zu guter Letzt noch: nicht für jede Frau ist die Musik so wichtig wie für mich und nicht jede Frau mag oder kann in meinem Chorworkshop mitsingen – aber ansteckend ist Musik dennoch. Der „Lachkanon“ erschallt durchs ganze Haus und führt immer wieder zu Heiterkeitsausbrüchen und am letzten Tag erzählt mir eine Mitarbeiterin des Tagungshauses, sie hätte an diesem Wochenende sehr viele Ohrwürmer gehabt, weil ständig singende oder summende Frauen an ihr vorbeigelaufen wären… Also dann: Bis spätestens im Oktober 2016 in Schmerlenbach, liebe baf-Frauen!
(Catherine Wystrach)
Einen weiteren Bericht von Felicitas Schmidt finden Sie hier zum Download.
Unsere Einladung:
Lachen und Weinen gehören zu unserem Leben von Kindesbeinen an. Manchmal gibt es Situationen, in denen beides ganz dicht nebeneinander erfahren wird. Ich erinnere mich an einen Gottesdienst, bei dem auf der einen Seite sich eine Familie in der Freude über die Geburt ihres Kindes zur Taufe eingefunden hatte und auf der anderen Seite die Eltern saßen, deren Sohn ganz plötzlich verstorben war. In dieser Spannung der gegensätzlichen Gefühle waren wir vor Gott zusammen. Die Worte des Apostel Paulus: Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Traurigen (Römer12,15) wurden da ganz konkret.
Gibt es auch in Deinem/Ihrem Leben solche Wechselbäder der Gefühle? Was bedeutet für uns Trost und Segen, Mit-leid und Mit-Freude zu empfangen und zu geben? Wie können wir das auf eine gute Weise miteinander tun? Was hilft uns dabei? Wer diesen Erfahrungen nachspüren möchte, ist herzlich eingeladen zur diesjährigen baf-Jahrestagung zu kommen. Wir wollen uns auf sehr verschiedenen Wegen herantasten: meditativ, kreativ, singend, malend, betend...vielleicht weinend, doch ganz bestimmt auch lachend :-)
Wir freuen uns auf gemeinsamen Erfahrungsaustausch und vielfältige Begegnungen. Herzliche Einladung an alle Frauen.
Die baf Vorstandsfrauen
Lydia Ruisch, Benedikta Klein, Anneliese Harrer, Conny Eberhardt-Wickert, Ingeborg Hempel, Ingrid Katzenbach, Sabine Lampe